Sektionen
 
Artikelaktionen

Jedi Mind Tricks - Legacy of Blood

Stoupe & Vinnie Paz präsentieren den zweiten Longplayer nach dem Abgang von Jus Allah und dem Wechsel zu Babygrande. Kann an die alte, große Klasse angeknüpft werden?

Jedi Mind Tricks - Legacy of Blood

  • Producer:Stoupe
  • Label:Babygrande
  • Release:20.09.2004
  • Rating:3.5

Es ist soweit. Nach der „Amber Probe EP“, „The Psycho-Social-Chemical-Biological-and-electromagnetic Manipulation of Human Consciousness” LP sowie “Violent by Design” und “Visions of Gandhi” steht mit “Legacy of Blood” die mittlerweile vierte LP von Vinnie Paz und Stoupe an. Jedi Mind Tricks präsentieren also tatsächlich innerhalb 12 Monate das zweite Crew Album in Folge!

Gespannt war ich, auf die musikalische Entwicklung des Duos. Dass Vinnie immer noch wütend dreckig spittet, war klar, fraglich war nur, was sich Stoupe dieses Mal gedacht hat.
„Visions of Gandhi“ war ein Experiment, wie im Interview von Vinnie angesprochen, wurde die gesamte Platte in NY und nicht Philly recordet. Im Ergebnis gab es ne Menge schräge Latinsamples – und die waren halt schon Geschmackssache.
Jetzt ist „Legacy of Blood“ da – und tatsächlich, die beiden haben sich wieder einer härteren Gangart a la „Violent by Design“ bedient. Sicher, die ein oder anderen Ausflüge in südliche Gefilde gibt es mit Tracks wie „Me Ne Shalto“ oder auch „Saviorself“ (feat. Killah Priest) noch immer, und bei letztgenanntem funktioniert das ganze sogar auch noch recht gut.
Doch ansonsten geht’s ne Nummer härter zu, und genau das ist es ja wohl auch, was man von JMT erwarten darf. „On the Eve of War“ ist solch eine göttliche Nummer – Klassiker Sample und ein wie immer unglaublicher GZA.
„Verses of the Bleeding“ steht dem in wenig nach, ebenso wie das mit einem in den Bann ziehenden Vocal Sample ausgestattete „The Worst“ - einfach nur göttlich!
Überzeugen kann hin und wieder auch Vinnie Paz, der auf „Before the Great Collapse“ mit dickem Storytelling überzeugen kann.
Doch ansonsten? Der gute Paz nervt auf Dauer, dieses ewige Gebrülle ist auf LP Länge im Ergebnis einfach zu eintönig und langweilig, einem Jus Allah wird man immer nachtrauen bzw. das ein oder andere zusätzliche Feature umsonst herbeihoffen.
Und auch inhaltlich ist das ganze nicht immer astrein. Ich bin ganz sicher kein religiöser Mensch, und ob es den guten Gott oder Allah bei all der Gewalt und Ungerechtigkeit auf dieser Welt überhaupt gibt, sei auch mal dahingestellt.
Doch was sich der bekennende Moslem Vinnie Paz hier z.T. erlaubt, ist schon sehr erschreckend und zeugt von großem Unverstand. Wir hier teils gegen das abendländische, christliche Volk gehetzt wird (z.B. auf „Scars of the Crucifix“), ist abartig.
Stoupe hält definitiv die Fahne hoch, textlich muss sich was tun und mehr Abwechslung rein!



Anspieltipps: „Verses of the Bleeding“, „On the Eve of War“, „The Worst“, „And so it burns“, „Before the Great Collapse“


Fazit: Enttäuscht haben JMT noch nie. Und auch mit „Legacy of Blood“ wird zum Großteil dicke überzeugt. Für Fans der ruffen Sounds definitiv Pflicht!

© djreen@hiphopnews.de